WATT TO GO – DER KLEINE SNACK FÜR ZWISCHENDURCH

 

Am 2. August 2006 stirb Luisel Ramos, Model, während der Fashion Week in Montevideo auf dem Weg vom Laufsteg in den Umkleideraum. Man diagnostiziert Herzversagen als Folge von Anorexia Nervosa – Magersucht. Luisel Ramos wird 22 Jahre alt. Im selben Jahr, am 15. November 2006 stirbt Ana Carolina Reston Macan, ebenfalls Model, mit 21 Jahren an allgemeinem Organversagen aufgrund einer durch Essstörung bedingten Niereninsuffizienz. Zu dem Zeitpunkt wiegt sie 40 kg bei einer Körpergrösse von 1.72m. Ein Jahr später, am 13. Februar 2007 stirbt Eliana Ramos, Schwester von Luisel im Alter von 18 Jahren an Herzversagen – Folge von Anorexia nervosa.

 

 

Watte zum essen

Models essen Watte. In Orangensaft getränkt oder mit Maggi bespritzt. Einerseits für ein Völlegefühl im Magen andererseits ohne Kalorien zu sich nehmen zu müssen. Der Körper kann Zellulose nicht zersetzen so wird die Watte unverdaut ausgeschieden. STUDIOBUEHLER und Verena Fitz besuchen im Sommer 2009 die Fashionweek Berlin und versuchen 2 Tage lang auf dem Bebelplatz den kleinen Snack „WATT TO GO“ anzupreisen und anzubieten.

WATT TO GO sind Wattepads oder Wattebällchen. Verpackt als Pads mit suggerierten Aromen von Speisen welche bewusst kalorienreich sind oder als frische „auf die Hand“ -Variante mit Sojasoße und Orangensaft. Am zweiten Tag beendet die Security der Mercedes Benz Fashion Week Organisation höflich aber sehr bestimmt die Aktion.

Ende 2009 nimmt der Modedesigner Karl Lagerfeld öffentlich Stellung zur Magermodel Diskussion: „Da sitzen dicke Muttis mit der Chipstüte vorm Fernseher und sagen, dünne Models sind hässlich.“ Die Debatte findet er im übrigen absurd, runde Frauen wolle ja niemand sehen, so der Designer.

 

„Mit der Performance „Watt to Go“ macht Bühler auf den Schlankheitswahnsinn der Modeindustrie aufmerksam. Die Idee zu der Performance stammt bereits aus Jahr 2009. Seit dem hat sich nichts geändert und die aktuelle Staffel von Germanys Next Topmodel diktiert mal wieder das Fernsehprogramm für Mädchen ab 12. Guten Appetit.“

(Ruldolph Glöckner, Urbanshit)