ALL THE SAME GAME – das Chinesenmemroy

 

Ein fotografischer Auszug chinesischer Alltagswirklichkeit an den Spieltischen einer westlichen Spiele- und Freizeitkultur – Volksrepublik vs. Europa:

Die GesellschaftsSpieler betrachten chinesische Gesichter auf der Suche nach den richtigen Kartenpaaren. Durch ihre westeuropäisch geprägte Perspektive verengt sich der Horizont und die Individuen verschmelzen zu einer homogenen Einheit „…die sehen ja alle gleich aus“. Wie im wirklichen Leben, werden ausdrucksstarke Merkmale in Aussehen und Verhalten unbewusst zu dem reduzierten Charakter einer kulturellen Identität – ALL THE SAME?
Oder doch nicht? Die GesellschaftsSpieler sind eingeladen über ihre stereotypen Bilder soziokulturell überformter Wahrnehmungsmuster und Vorstellungen hinaus zu spielen. Die Suche nach den Unterschieden in den vordergründigen Gemeinsamkeiten verweist auf die komplexen Wirklichkeiten innerhalb und zwischen dem Eigenen und dem Fremden.

Und!
Für einen kurzen Moment entwickelt sich eine interkulturelle Verbundenheit über geographische, politische und soziale Grenzen hinweg, wenn sich allmählich aber unweigerlich die Frage einstellt „ob es den Chinesen wohl ähnlich gehen würde?“ „…und den Afrikanern?“
„…und überhaupt allen anderen?“
„…Fremden?“

Jan Spille, Kulturanthropologe

 

Für das Chinesenmemory wurden Studenten der China Academy of Art, China Studenten eines Colleges in Johannisburg/ Südafrika, sowie Studenten der Kunsthochschule Hamburg/ Deutschland portraitiert. Das Spiel beinhaltet 31 Paare.